, Weigel Hannes

Thomas Lischka

heute bei Vorstandssprecher und Finanzvorstand Thomas Lischka

 … heute bei Thomas Lischka

Wenn man bei der alljährlichen Generalversammlung des Vereins den Worten und Ausführungen des Kassiers aufmerksam folgt, so stellt man schnell fest, dass auch der beschauliche Amateurverein eigentlich ein echtes Wirtschaftsunternehmen ist. Der neue „Graf Zahl“ des 1. SV Mörsch heißt Thomas Lischka, seines Zeichens Vorstand Finanzen. Wir haben ihn hier mal eins und eins zusammenzählen lassen…   

Redaktion:  Hallo Thomas, seit der „Verwaltungsreform“ beim 1. SV Mörsch bist du der Mann fürs Geld, sprich Vorstand Finanzen. Welche Aufgabengebiete umfasst dein Posten? 

Thomas: Hallo Redaktion, als ich mich Anfang des Jahres 2020 bereit erklärt habe, das Amt des Vorstand Finanzen zu übernehmen, hatte ich nicht wirklich ein Bild über die konkreten Aufgabengebiete. Aus verschiedenen Aussagen meiner Resort-Vorgänger Christoph Schrimpf, Andrea Deck und Dominik Schöffel war es mir sehr wohl bewusst, dass eine ordentliche Regelung der Vereinsfinanzen einen hohen zeitlichen Aufwand darstellt. Daher habe ich mich gleich zu Beginn darum gekümmert, Verstärkung für die Aufgabe zu gewinnen. Ich hatte das Glück, dass sich neben Hannes Weigel auch Marc Ernst, Heiko Deck, Andrea Deck und Manfred Fitterer bereit erklärt haben, mich bei der Bewältigung der Aufgabe zu unterstützen. Dafür an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön.Im ersten Schritt haben wir versucht, sämtliche Prozesse aus dem Bereich Finanzen zu identifizieren und Schnittstellen zu beschreiben. Danach ging es an die Aufteilung der Aufgabengruppen. Im Ergebnis liegen die Verantwortlichkeiten wie folgt: 1.     Marc Ernst:                  Banking/Rechnungsschreibung/Debitorenüberwachung2.     Heiko Deck:              Buchungswesen allg./Personalbuchhaltung/Sozialversicherung3.     Hannes Weigel:          Beitragseinzug und Beitragsbuchhaltung, Admin Software ClubDesk4.     Manfred Fitterer:         Vermietung und Verpachtung, Beratung und Prozessoptimierung5.     Andrea Deck:              Meldewesen Bei mir liegt sozusagen der Rest, der oben nicht zugeordnet ist, wie beispielsweise  ·       Abwicklung Spendenwesen und Sponsoring·       Abstimmung Förderverein·       Vertragswesen·       Steuerung Einkauf·       Haushalts- und Liquiditätsplanung·       Barkasse führen·       Jahresabschluss und Steueranmeldung·       Sprecher des Vorstands·       Begleitung Fusionsprozess·       ………  

Redaktion:Mittlerweile kann man bei einem Verein unserer Größe durchaus von einem Unternehmen sprechen. Nun fehlen wegen Corona sicherlich Einnahmen (von z. B. Festen und Events), aber es gibt auch weniger Ausgaben (wie Prämien etc.). Wie fällt aus rein wirtschaftlicher Sicht dein Fazit der Pandemie aus? 

Thomas: Es ist richtig, dass uns neben den Erlösen aus Festen und Turnieren auch weitere wichtige Einnahmen wie zumindest in Teilen weggebrochen sind. Dazu gehören bspw. Pacht- und Zuschauereinnahmen. Es ist auch so, dass einige unserer Gönner und Sponsoren den Verein pandemiebedingt nicht mehr im gewohnten Umfang unterstützen konnten, weil sie selbst wirtschaftliche Probleme haben. Umso größer daher mein Dank an die vielen Personen und Unternehmen, die trotz Pandemie ihr Engagement aufrechterhalten oder sogar erhöht haben.Ebenso danken wir den vielen Übungsleitern und anderen Mitarbeitenden, die auf Ansprüche verzichtet haben. Dies hat uns in dieser Situation ebenfalls sehr geholfen.Ein Fazit fällt mir schwer, weil wir erst während der Pandemie in Verantwortung gekommen sind und daher keinen realen Vergleich zum regulären Betrieb ziehen können. Ich kann aber durchaus sagen, dass der 1. SV Mörsch bisher wirtschaftlich unbeschadet durch die Pandemie gekommen ist.     

 Redaktion: Welche Investitionen sind in naher und ferner Zukunft geplant, die auf deiner Agenda stehen? Man hörte da zum Beispiel das Wort „Kunstrasen“ zuletzt mal raus.

 Thomas: Ein moderner Kunstrasen ist mutmaßlich der Traum jedes Fußballvereins. Leider stellt sich die Situation aktuell so dar, dass wir so ein Projekt aus eigener Kraft finanziell nicht stemmen können. Wir geben aber nicht auf und suchen weiter nach Lösungen.Es gibt Überlegungen, weitere Plätze mit Flutlicht auszustatten. Für die Beregnungsanlage unserer Hauptspielfeldes gibt es aufgrund ihres Alters keine Ersatzteile mehr. Hier müsste auch etwas getan werden. Darüber hinaus erarbeitet unser Vorstand Haus und Grund Faruk Bas einen Plan für mittelfristig anstehende Investitionen in unsere Anlage bzw. dem Gebäude.Entscheidungen hierzu sind noch nicht getroffen – die Vorstandschaft wird darüber in den nächsten Wochen beraten.  

Redaktion: Die Gespräche über eine mögliche Fusion der Rheinstettener Fußballvereine, die ja nicht zuletzt auch einen finanziellen Hintergrund hatten, sind ins Stocken geraten bzw. waren nicht mehr existent. Was denkst du, wo steht der Rheinstettener Fußball im Allgemeinen und der des 1. SV Mörsch im speziellen in 10 Jahren?

 Thomas: Es ist richtig, dass die Gespräche über eine Fusion seit längerer Zeit nur sehr zögerlich verlaufen sind. Dies hat nach meiner Einschätzung neben der Pandemie im Allgemeinen mehrere Gründe. Inzwischen haben sich auch in anderen Vereinen personelle Änderungen in der Vorstandschaft ergeben. Neue Verantwortliche haben eventuell andere Perspektiven auf das Thema oder müssen eine Vereinsposition erst noch finden.Rein prozessual sehe ich es so, dass aktuell eine Aufwandsschätzung zur Schaffung einer Infrastruktur für einen fusionierten Verein ansteht. Dieses ToDo hat dankenswerterweise die Stadtverwaltung übernommen. Der genaue Sachgrund, weshalb es in diesem Punkt aktuell nicht weitergeht, ist mir nicht bekannt. Ich vermute, dass es ein Mix aus pandemiebedingten Konventionen im Umgang mit externen Dienstleistern und die Inanspruchnahme des verantwortlichen Amtes durch die Maßnahmen in der neuen Stadtmitte ist. Du hast nach meiner persönlichen Meinung gefragt:Ich würde es mir wünschen, dass in Rheinstetten attraktive Infrastrukturen für den Fußballsport geschaffen werden. In welcher Vereinslandschaft dies passiert ist für mich von untergeordneter Bedeutung. Wenn dies nicht passiert befürchte ich, dass umliegende Kommunen diesen Schritt vor Rheinstetten machen und dort bessere Rahmenbedingungen für unseren Volkssport Nr. 1 geschaffen werden. Das fände ich sehr schade.