, Weigel Hannes

Alfons Burkart

nachgefragt bei Trainerlegende Alfons Burkart

 

… heute bei Alfons Burkart  

Wie im wirklichen Leben, so gibt es auch im Fußball immer wieder Hochs und Tiefs. Beim 1. SV Mörsch ging das „Tief“ einst richtig tief, nämlich bis in die Niederungen der Kreisliga B, ehe man im Jahr 1998 mit der Meisterschaft wieder den Aufstieg schaffte. Vater des damaligen Erfolgs war der Kulttrainer Alfons Burkart, unter dessen Regie das begann, was Jahre später in der Verbandsliga endete, ein stetiges bergauf – auch wenn man mittlerweile wieder in der Landesliga die sportliche Heimat gefunden hat. Wir wollten zusammen mit dem ehemaligen Trainer noch einmal in Erinnerungen schwelgen.  

Redaktion: Hallo Alfons, erstmal vielen Dank für deine Bereitschaft dich unseren Fragen zu stellen. Es sind einige Jahre ins Land gegangen seit Du aktiv die Geschicke in der Sandgrube geleitet hast. Verfolgst Du noch das Geschehen der Schwarz-Gelben aus der Sandgrube? 

Alfons: Ja natürlich. Ich denke, wenn man so lange wie ich im Verein tätig war (46 Jahre aktiv), so bleibt man diesem Verein für immer verbunden. Egal welche Leute momentan den Verein bestimmen. Ich verfolge das Geschehen in der Zeitung und auf Fußball.de Mein Enkel Jan spielt beim SV in der B-Jugend. Da bin ich samstags immer dabei. 

Redaktion: In deine Trainerzeit fiel, mit der Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg 1998, der Erfolg, der den Verein aus den Niederrungen der Kreisliga B führte und Beginn eines Aufschwungs in der Sandgrube war. Wie sind deine Erinnerungen an die damalige Zeit und den Tag des Titelgewinns?  

Alfons: Es waren für den Verein sehr schwere Zeiten mit drei Abstiegen in vier Jahren. Es folgten nervöse Zeiten mit etlichen Trainerentlassungen. Ich trainierte in dieser Zeit die A-Jugend des SV. Die Arbeit war anscheinend so gut, dass auch andere Vereine auf mich aufmerksam wurden. Als meine größten Widersacher im Verein mich daraufhin um Unterstützung für den eigenen Verein baten, habe ich mich für den SV als Seniorentrainer (1. und 2. Mannschaft) entschieden. Es war eine sehr anstrengende und harte Zeit, die sich dann aber im zweiten Jahr mit dem Aufstieg ausbezahlt hat. Ich hatte eine super Mannschaft, die sich auch nicht zu schade war vor dem Training Steine und Gips für den Anbau zu schleppen. Als der Aufstieg geschafft war ist von allen Beteiligten ebenso den Mitgliedern ein Stein, nein ein Fels, vom Herzen gefallen. Leider musste ich drei Monate später auf Wunsch bestimmter Leute als Tabellenvierter im Oktober, freiwillig gezwungen, das von uns bestellte Feld räumen. Man sollte betonen, dass wir damals vor vergleichbarer Kulisse wie heute gespielt haben. 

Redaktion: Schaut man sich speziell die Meistermannschaft von damals an findet man einige echte Mörscher Legenden. Welche Spieler von damals sind Dir besonders im Gedächtnis geblieben und hast du noch Kontakt zur Meisterelf?  

Alfons: Wer mir noch immer im Gedächtnis geblieben ist außer allen Spielern auf die ich mich immer verlassen konnte, das ist Michael Koffler. Er hatte alles für den Fußball gegeben und konnte durch eine Sportverletzung kein Fußball mehr spielen. Er hat mich mit 19 Jahren als Spielausschuss sehr unterstützt. Es gab im Verein sehr wenige die bereit waren mitzuarbeiten. Beim Erfolg sind viele da. Durch das Jubiläum hatte sich eine WhatsApp-Gruppe gebildet, die es heute noch aktiv gibt. 

Redaktion: Wo liegt Deiner Meinung nach der größte Unterschied zwischen dem heutigen Fußball und dem damaligen als du die erste Mannschaft des 1. SV betreut hast? 

Alfons: Spielerisch in einem weltweiten System, das meiner Meinung nach nicht jede Mannschaft so spielen sollte – ich meine ohne Absicherung (Libero). Heute ist mehr denn je die Schnelligkeit entscheidend. Redaktion:Danke lieber Alfons, dass Du Dir die Zeit genommen hast und wir zusammen noch einmal in Erinnerungen an eine großartige Zeit in der Sandgrube schwelgen durften.