Sportvorstand Pascal Huber
… heute bei Pascal Huber
Er ist vielleicht der Mann, von dem man in den letzten Monaten am meisten gelesen hat, schließlich laufen in seinem Ressort im Vorstand sämtliche sportlichen Belange zusammen. Da ist es kein Wunder, dass er in der Zeit von Spieler- und Trainergesprächen ein gefragter Mann ist, der immer wieder Wasserstandsmeldungen abgeben muss. Doch im heutigen Interview mit Pascal Huber soll es einmal nicht ausschließlich um Verträge, Verpflichtungen oder Transfergerüchte gehen.
Redaktion:Hallo Hubi, bei deinem KSC läuft es grad sensationell gut, ein Mörscher hat gerade seine ersten Schritte in der zweiten Liga gemacht, von den Trainer- und Spielergesprächen hört man viel Positives. Bekommst du das Grinsen aktuell noch aus dem Gesicht?
Pascal: Hallo Redaktion, natürlich macht mich die aktuelle Situation bei unseren Profis des KSC, aber auch beim SV sehr stolz. Mit Jannis hat es endlich mal wieder ein Mörscher Junge aus der Sandgrube gepackt. Um dauerhaft dort oben mitspielen zu können, muss Jannis weiter an sich arbeiten und jeden Tag versuchen von seinen älteren Mitstreitern und dem Trainerteam zu lernen. Außerdem muss er eigenständig Tag für Tag aufs Neue an sich arbeiten. Es ist schwer zu den Profis zu kommen, aber noch schwerer dort sich durchzusetzen. Ich bin mir aber sicher, dass Jannis mit seiner Art und Interpretation des Sports auch in Zukunft eine gute Rolle spielt. Die Situation bei den Profis macht mich nicht nur wegen den Ergebnissen glücklich. Mein Mitstreiter, Michael Bischof (ehem. Spieler der 1.) und ich pflegen mit der KSC GRENKE aKAdemie und dem Trainerteam um Eiche, Zlatan, Flo Böckler und Killer Miller ein beinahe schon freundschaftliches Verhältnis und stehen im täglichen Austausch. Das gab es lange nicht so intensiv und macht die Arbeit viel einfacher und fruchtbarer. Aber auch die Arbeit beim SV macht zurzeit vielen Spaß. Sowohl mein Trainerteam, als auch mein Team im Spielbetrieb, macht in dieser Saison einen super Job. Das Lob, dass das Spielbetriebsteam um Dominik Schöffel, Steffen Blank und Sören Heitz schon des Öfteren von der Mannschaft bekommen haben, kann ich nur weitergeben. Wenn man sich auf sein Team so verlassen kann, macht es vieles einfacher. Außerdem ist „Der schnellste Physio der Liga“, Kevin Benz, eine Bank in unserem Team. Seine Hände bewirken sogar bei unseren wehleidigsten Spielern, wohlgemerkt meist die jüngsten unter uns, wahre Wunder. Aber auch meiner Mannschaft möchte ich ein Lob aussprechen. Ich glaube es ist nicht selbstverständlich das Ende Januar fast der komplette Kader schon für die neue Runde zugesagt hat. Die Älteren von euch denken sich jetzt sicher, das ist doch normal! In Zeiten in denen es sowohl im Amateur- als auch Profisport weniger um Bindung oder Identität zu/mit einem Verein zählt, ist das nicht selbstredend. Hier wünsche ich mir doch das ein oder andere von früher zurück: ausschweifende Clubhausabende, 10-jährige Jubiläen in einem Verein, Leben auf dem Gelände – krass so alt bin ich doch noch gar nicht. Eins will ich jedoch trotzdem an dieser Stelle loswerden: Ich verstehe jeden jungen Spieler, der für weiß Gott wie viele Euro während seinem Studium oder seiner Ausbildung den Verein wechselt. Was ich nicht verstehe, sind die Vereine, die diesen Weg im Amateursport – in dem es für mich nur um unser gemeinsames Hobby und dem Miteinander geht – so mitgehen. Was mich ebenfalls mit viel Freude getroffen hat, ist die Tatsache, dass auch unsere 2. Mannschaft so gut wie komplett zusammenbleibt. Hier darf ich auch unsere A-Jugendspieler begrüßen, die schon jetzt für die neue Runde zugesagt haben und ihre ersten Schritte im Seniorenbereich bei uns in der Sandgrube gehen wollen. Wer die nähere Vergangenheit kennt weiß, dass dies nicht immer der Fall war. Auch die Arbeit mit dem Spielbetrieb unserer Damenmannschaft macht mir sehr großen Spaß. Mein Dank gilt hierbei Selina Fitterer und Lisa Murro, die einen mega Job machen!Hört sich nach viel Spaß und Laune an 😊das ist auch definitiv der Fall. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass das Ganze mit viel Arbeit verbunden ist. Deshalb sind wir immer auf der Suche nach neuen Mitstreitern bei uns in der Verwaltung. Das Ehrenamt ist in den vergangenen Jahren leider immer mehr in den Hintergrund gerückt. Ein Verein kann aber nur durch Ehrenamtliche leben. Solltest du dich jetzt angesprochen fühlen, melde dich einfach bei mir 😉
Redaktion: Es ist hinreichend bekannt, dass du neben dem Fußball eine weitere große Leidenschaft hast, die Fastnacht bei der Eintracht. Was empfindest du im Moment als schlimmer: Die Pause im Fußball oder dass die Faschingskampagne in dieser Session Corona zum Ofer gefallen ist?
Pascal:Traurig, dass diese Frage kommen muss. Ich muss sagen, dass der Fußball mir in allen Lebensbelangen fehlt. In meinem Job dürfen die Jungs seit Monaten nicht trainieren und auch mein Team in der Sandgrube arbeitet Woche für Woche lediglich auf den Straßen und vor den Rechnern an ihrer Form.Nichtsdestotrotz…Wer mich kennt, weiß genau wie mir die nächsten Wochen fehlen werden. Am meisten macht mich traurig, dass ich die meisten Jungs und Mädels meines Faschingsvereins, meist nur in der 5. Jahreszeit sehen kann und dies in diesem Jahr ausfällt. An dieser Stelle geht ein ganz besonderer Gruß an meine Narren der MGV Eintracht Mörsch. Insbesondere möchte ich unseren Vize, Philipp Iser grüßen. Er hat mir den Job als Vorstand Sport einwandfrei übergeben und steht mir weiterhin mit Rat und Tat zur Seite. In den nächsten Wochen wäre der Fußball aber wieder in den Hintergrund geraten und wir hätten das ein oder andere Lied bei uns im Bühnenkeller angestimmt oder die ein oder andere Essacher Luft den Neuzugängen eingeflößt. Außerdem fehlt mir der Wagenbau und die 5-6 Tage Ausnahmezustand aufm Dorf und in de Giebelstub bei unserm Bruno! Trotz der kleineren Sticheleien im Vorfeld und bei den Umzügen möchte ich die Weirer Geißböck mit unserem Natz und den verschiedenen Gruppen grüßen. Ihr macht Jahr für Jahr en geiler Job bei eurem Rosenmontagsumzug!In unserer Faschings Dirretivo-Grupp belächeln wir halt jetzt die ein oder andere Cyber-Sitzung oder wie des heißt! Wir komme zurück…Liebe.Freiheit.Fasenacht! Narri Narro (ich hab au bissl die alemannische Fasenacht im Blut)! Helau!Mir fehlts an alle Ecke und Kanten!
Redaktion: Bei der Eintracht stehst du im Männerballett auf der Bühne, sonntags schnürst du die Fußballschuhe für die Schwarz-Gelben. Ist eher ein Tänzer oder eher ein großer Fußballer an Dir verloren gegangen?
Pascal:Schwer zu sagen! Wahrscheinlich beides nicht – wobei ich mit ein bisschen mehr Ehrgeiz im Fußball vielleicht das ein oder andere Spiel mehr in der Ersten gemacht hätte. Komischerweise bin ich mittlerweile wieder so fit, wie schon lange nicht mehr. Vielleicht muss sich ja in der Rückrunde – sollte sie denn wieder starten – der ein oder andere jüngere Spieler warm anziehen :-DAber auch das Tanzen wurde mir nicht unbedingt in die Wiege gelegt. Manch einer sagt sogar, dass ich überhaupt kein Taktgefühl hab, von meiner Textsicherheit bei Liedern ganz zu schweigen. Grüße gehen dabei raus an meine langjährigen Coaches, Lisa und Michi! Ihr holt das Beste aus mir raus! Ich versuch meine Fehler dann meistens mit en bissel Show uff de Bühn und Freestyle wegzumachen – ich spiel halt de Hampelmann. Meistens kommts sogar noch gut an. Liegt wohl aber auch am ein oder anderen Ouzo von unserem Wirt in de Bernhardushall. Wobei, das Talent hab ich dann wohl von meinem Vater, Gerry! Wer ihn net kennt, des isch geile Sau und der rockt jede Bühn mit Gesang und Tanz! Ich bin wahnsinnig stolz auf dich Papa und dankbar das du mich in diesen Verein gebracht hast! Von diesem Verein können sich jedoch einige noch was abschneiden. Da komme morgens zum Arbeitseinsatz – ohne das man jemand einteilen muss – einfach Minimum 30 Leute und richten die Halle wieder her, für die nächste Veranstaltung.
Redaktion: Zum Schluss noch eine Frage zur Zukunft: Was sind deine mittel- und langfristigen Ziele beim 1. SV Mörsch in deiner Funktion als Vorstand Sport?
Pascal: Meine Ziele als Vorstand Sport in unserem Verein lassen sich nicht an tabellarischen Ständen oder Ligen festmachen. Ich will wieder Leben auf unserem Gelände, will wieder ein bekanntes Sportfest und ein lebendiges Clubhaus mit Bundesliga am Samstag und einer bunten Mischung aus Jung und Alt. Ich möchte die Jungs aus der A-Jugend frühzeitig an unseren Verein binden – nicht mit Verträgen, sondern mit Identität. Ich will wieder ältere Mitglieder, die jahrelang nicht in der Sandgrube waren, wieder zurückholen. Kurzfristig möchte ich, dass unseren jüngsten Mitgliedern und auch die Aktivitätsspieler endlich wieder auf die Plätze dürfen und dann ihre persönlichen Ziele erreichen können.Langfristig wäre es schön unseren Spielern einen Kunstrasen bieten zu können. Dies ist eine finanziell große Belastung. Wo keine Ziele sind, gibt’s auch keinen Weg! Ganz zum Schluss:Ich wünsche euch allen, dass ihr gesund bleibt und dass wir uns bald wieder in unserem gewohnten Umfeld sehen können!Bis bald! Euer Hubi!